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Nata-bene-Trio

Nata bene Trio: DEBUT

Kammermusik für Akkordeon (Bajan) und zwei Domras

Wladimir Balyk (Bajan-Akkordeon)
Natalja Balyk (Domra)
Natalja Worobinowa (Domra)

Sprache: Deutsch, Englisch
ISBN: 978-3-925572-22-7

16,50 

Die Geschichte der Musik in den Ländern der ehemaligen Sowjetunion Der sogenannte Eiserne Vorhang trennte über Jahrzehnte hinweg die europäischen Völker und behinderte den kulturellen Austausch zwischen Ost und West erheblich. Was aus der Sowjetunion an Musik in die Bundesrepublik Deutschland gelangte, war daher außerordentlich gering. Und es wäre überdies falsch, wenn man unter Sowjetunion nur ein Land, nämlich Rußland, versteht. Damit würde man sich den Blick für ein Verständnis der zahlreichen unterschiedlichen musikalischen Stränge der in diesem Staatensystem zusammengefaßten Völkerschaften verstellen. Der Ausspruch Maxim Gorkis, daß das russische Lied die russische Geschichte sei, besitzt daher auch für alle diejenigen Gebiete Gültigkeit, die ihre nationalen Eigenarten von Kunst, Musik und Kultur jenseits aller politischen Strömungen bewahrten und weiter herausgebildet haben. Hier kann man bei der Musik der ostslawischen Völker beginnen, deren Territorium, die osteuropäische Ebene, von den Karpaten bis zu den Quellflüssen der Wolga und vom mittleren Dnjepr bis zum finnischen Meerbusen reicht. Ferner existiert die weißrussische Musik in den westlichen Gebieten der Kiewer Rus. Mit dieser verwandt ist die ukrainische Folkore, deren Elemente auch den Süden Weißrußlands beeinflußten. Eine besondere Bedeutung kommt der Musik der baltischen Völker zu, deren Einzugsbereich sich auf die Staaten Estland, Lettland und Litauen erstreckt. Die ältesten Stränge der Musik wurzeln in den transkaukasischen und mittelasiatischen Gebieten der Sowjetunion. Das ist die Heimat der Grusinier, Armenier, Aserbaidschaner, Turkmenen, Tadschiken, Usbeken, Kasachen und Kirgisen. Gerade die tadschikischen Dichter Abu Ali Ibn Sina, auch Avicenna genannt (980–1037), Abdul Qasim Firdausi (934–1020/26) und Abu Abdullah Rudaki (858–941) schufen viele Werke, die von Volkssängern verbreitet und über Jahrhunderte hinweg weitergegeben wurden. Als ganz besonders singefreudig gelten die Kasachen, von denen der aus ihren Reihen stammende Dichter und Komponist Abai Kunanbajew (1845–1904) behauptete, daß in den Steppen täglich mehr Lieder aufkämen als Blumen im Frühling. Weiterhin sind die Musiken der nationalen Minderheiten zu berücksichtigen. Zu ihnen gehören beispielsweise das strophische Volkslied der Abchasier, die einstimmige Volksmusik der Baschkiren und der Burjat-Mongolen, der eigenartige kehllautige Männergesang der Turwiner oder das Couplet der Dagestaner. Maxim Gorki schrieb einmal, daß die Musik der Syrjanen, Burjaten, Tschuwaschen, Mari usw. sich wie Quellen verblüffend schöner Weisen über die Welt auftäten. Die Musik dieser Gebiete und Stämme basiert auf sehr alten Traditionen. Zudem bildete sich ein Instrumentarium an Saiten- und Blasinstrumenten heraus, das der westlichen Sphäre eigentlich bis heute weitgehend unbekannt geblieben ist. An Saiteninstrumenten entwickelten sich z. B. Komus, Rubob, Tanbur, Panduri, Tar, Domra, Kemantscha, Kobsa, Kokle, Diga und Sas. Die Bauweise dieser Instrumente erinnert in gewisser Weise an ihre Schwestern Geige, Gitarre, Harfe, Mandoline, Zither usw. Eine außergewöhnliche Erscheinung stellt in der östlichen Musik das russische Bajan dar. Kein geringerer als Pjotr Tschaikowski setzte gleich vier Bajans in dem 3. Satz seiner „Charakteristischen Suite“ (op. 52) als Instrumentalgruppe im Sinfonieorchester ein, um damit das typisch Völkische besonders hervorzuheben. Bei dem Bajan handelt es sich um den Typus eines ausschließich in der Sowjetunion beheimateten B-Griff-Knopfakkordeons. Die Palette der Ausführungen reicht dabei vom einfachen zweichörigen und dreireihigen Instrument mit gekoppelten Bässen (Standardbässen) bis zum fünfchörigen und fünfreihigen Konzertbajan, das neben den gekoppelten Bässen auch über ungekoppelte Bässe (Melodiebässe) in ganz bestimmter Anordnung verfügt und mit Diskant-, Baß- und Kinnregistern ausgestattet ist. Das Bajan steht in seiner musikalischen Entwicklung in der Tradition der Russischen Klavierschule, die ihren Anfang im 19. Jahrhundert nahm und in dem Komponisten Michail Glinka (1804–1857) ihren zentralen Pol hatte. Seine zahlreichen Reisen durch Westeuropa befruchteten sein Schaffen immens, und letztlich war es ein Deutscher, der Musikpädagoge Siegfried Wilhelm Dehn (1799–1858), der Glinka dann den Weg zur nationalrussischen Musik zeigte. Parallel dazu verliefen die Entwicklungen in der Bajanistik. Die hier tätigen Musiker orientierten sich an den musikalischen Traditionen ihres Volkes und bildeten ihr Instrumentalspiel entsprechend zu einer anspruchsvollen Kunst aus, ohne dabei zu vergessen, daß das Bajan ein Volksinstrument ist. Ähnlich verhielt es sich mit der künstlerischen Entwicklung des altrussischen Volksmusikinstruments, der Domra. Sie stammt aus dem 15. Jahrhundert und gilt als eine Abart der Laute. Daher auch die Bezeichnung „kirgisische Langhalslaute“. Sie kommt in sechs Tonlagen vor und ist stets mit drei Metallsaiten bespannt. Entwicklungsgeschichtlich entspringt sie dem arabischen Tanbur. Auch die Domra hat sich, ähnlich dem Bajan, von ihrem Status des ausschließlichen Volksmusizierens gelöst und ist zu einem etablierten Instrument in der Kunstmusik geworden. Die vorliegende CD verkörpert eine bisher selten vernommene Synthese zwischen dem klanglich kraftvollen Bajan und den filigranen Zupfinstrumenten, den zwei Domras. So wird hiermit der Boden für weitere, perspektivenreiche Entwicklungen auf dem Gebiet der Zupf- und Harmonikamusik bereitet. Und trotz der unterschiedlichen programmatischen Inhalte der einzelnen eingespielten Kompositionen erklingt hier von der Besetzung her im ursprünglichen Sinne des Wortes Kammermusik. Aufgrund der herausragenden künstlerischen Qualität der Interpreten und des hingebungsvollen Engagements läßt sich tatsächlich von einem Nachschaffen der Werke der hier vertretenen Meister sprechen, ohne daß dabei die Treue zum Werk erschüttert würde. Die Interpreten Wladimir Balyk 1958 in der Ukraine geboren. Er begann als 8jähriger mit dem Musizieren auf dem Bajan-Akkordeon und zählt heute international zu den herausragenden Interpreten von Akkordeon-Kammermusik. 1977 beendete er das Musik-Gymnasium in Ternopol (in der Instrumentalklasse bei Alexandra Gorbatschowa), 1982 examinierte er am Konservatorium von Lwow bei Prof. Michail Oberjuchtin und 1986 beendete er schließlich mit Erfolg seine Aspirantur an der Gnessin-Musikakademie in Moskau bei Prof. Wjatscheslaw Beljakow. 1987 zog es ihn dann in die südrussische Stadt Astrachan, um als Lehrer am Staatlichen Konservatorium tätig zu werden. 1995 wurde er dort zum Professor ernannt. Ebenfalls im Jahre 1995 begann er eine Gastprofessur an der Ino-Mirković-Musikakademie in Lovran, Kroatien. Wladimir Balyk ist Komponist von Originalwerken wie aber auch zahlreicher Bearbeitungen für das Bajan-Akkordeon. Ferner ist er als Autor von Schriften zu unterschiedlichen musikspezifischen Themen und interpretatorischen Problemen der Bajanistik in Erscheinung getreten. Als Instrumentalsolist gab er 1977 sein erstes Solokonzert. 1981 ging er bei den Internationalen Vogtländischen Musiktagen in Klingenthal (DDR) als Preisträger hervor. In der Folgezeit unternahm er Konzertreisen durch das In- und Ausland. 1994 wurde ihm der Ehrentitel „Verdienter Künstler Rußlands“ zuerkannt. In den 90er Jahren folgten neben den Solokonzerten vermehrt kammermusikalische Engagements. So war zum Beispiel von 1996 an die Verbindung mit dem Schlagzeuger Alexej Ralo als Duo besonders erfolgreich (Preisträger bei dem Internationalen Astor-Piazzolla-Wettbewerb in Castelfidardo, Italien, und bei den Vogtländischen Musiktagen in Klingenthal, Deutschland). Das künstlerische Repertoire erweiterte sich beträchtlich und umfaßt Werke von Solotarjow über Gubaidulina bis Piazzolla. Natalja Balyk Geboren 1959 in Kasachstan. Sie gehört zu der jungen Generation von Interpreten, die mit einer ausgezeichneten technischen Virtuosität und einer erstklassigen musikalischen Interpretationskunst den traditionsreichen russischen Volksinstrumenten, wie hier der Domra, ein neues, künstlerisch anspruchsvolles Bild vermitteln, wie dies früher nur den klassischen Instrumenten (Klavier, Violine etc.) vorbehalten war. 1978 beendete Natalja Balyk das Musik-Gymnasium in der Stadt Wladimir, 1983 examinierte sie am Konservatorium in Astrachan in der Instrumentalklasse von Prof. Juri Noskow, und 1987 beendete sie mit Auszeichnung die Aspirantur am Konservatorium von St. Petersburg bei Prof. Iwan Schitenkow. Aufgrund ihrer außerordentlichen musikalischen Begabung begann sie bereits als Studentin im Jahre 1982 am Konservatorium von Astrachan zu unterrichten. 1996 wurde sie dort Dozentin. Natalja Balyk kann eine ausgedehnte Konzerttätigkeit sowohl als Solistin wie auch im Orchester der Philharmonie von Astrachan als Konzertmeisterin vorweisen. 1987 heiratete sie Wladimir Balyk. Natalja Worobinowa Geboren 1970. Sie besuchte das Musik-Gymnasium in Nowomoskowsk und examinierte dort im Hauptfach Domra im Jahre 1989 mit großem Erfolg. Anschließend studierte sie am Konservatorium von Astrachan in der Instrumentalklasse von Natalja Balyk (Domra) und beendete diese mit Auszeichnung im Jahre 1994. Es folgten verschiedene Engagements als Solo-Interpretin wie auch im Orchester der Philharmonie von Astrachan. Das Nata-bene-Trio Die erheblichen politischen und gesellschaftlichen Reformen, die mit Beginn der 90er Jahre in der Sowjetunion einsetzten, haben sich in allen Bereichen des Lebens wie eine Schocktherapie ausgewirkt. So auch im Bereich der Kunst und Musik. Alle Beziehungen und Verbindungen, die es im Kulturleben der Sowjetunion innerhalb der Organisationen, Institutionen und konzertierenden Künstler über Jahrzehnte gegeben hatte, wurden mit der neuen Gesellschaftsordnung empfindlich gestört. Konzertreisen, Tourneepläne u.v.a.m. wurden verschoben oder aufgelöst. Die staatlichen Musikverlage stellten ihre Tätigkeit ein, und der Notendruck hörte auf zu existieren. Das Repertoire der Künstler wurde seicht und populistisch, viele Musiker emigrierten ins Ausland. Diejenigen, die in der Sowjetunion bzw. den Nachfolgestaaten geblieben sind, mußten sich an die neuen Lebensumstände gewöhnen und andere Wege zum Überleben finden. Vor diesem Hintergrund und letztlich auch durch den Blick auf den künstlerischen Erfolg der vergangenen Jahre kam Wladimir Balyk Ende des Jahres 1992 die Idee zur Gründung eines kleinen, kompakten Ensembles aus Instrumentalsolisten. Es sollte räumlich gut beweglich sein und sich in seiner Besetzung und seinem Repertoire schnell und deutlich von anderen unterscheiden: das Nata-bene-Trio. Primär konzentriert es sich zwar auf die anspruchsvolle und klassische Kammermusik, darüberhinaus jedoch öffnet es sich mit Überzeugung auch der Volks- und Varieté-Musik bis hin zum Jazz, um damit ganz unterschiedliche Stilrichtungen aus verschiedenen Regionen und von anderen Nationen der Welt zu erfassen und künstlerisch erstklassig darzubieten. Der Name sollte dem Programm gerecht werden. Balyk erinnerte sich an das lateinische „notabene“, was übersetzt „merke wohl!“ bedeutet, und machte dies zum Namen für das Trio. Er wollte damit dem Publikum erklären, daß ihm mit dem Ensemble etwas „merkenswertes“ zu Gehör kommt. Einige Zeit später wandelte er diesen Namen geringfügig ab, als er der besonderen künstlerischen Leistung der beiden Damen gerecht werden wollte und in Anlehnung an ihre beiden Vornamen – Natalja – das nota zu einem nata veränderte. Damit war dann auch ein unverwechselbares Markenzeichen geschaffen. Die erste Probe des „Solisten-Ensembles Nata bene der Staatlichen Philharmonie von Astrachan“, wie es sich dann nannte, fand am 5. Januar 1993 statt. In nur einem Jahr gelang es ihm, bei drei renommierten internationalen Wettbewerben als Preisträger hervorzugehen: beim „Premio Città“ von Castelfidardo (Italien), beim „Grand Prix“ von Andrézieux-Bouthéon (Frankreich) und bei den „Vogtländischen Musiktagen“ in Klingenthal (Deutschland). Inzwischen hat sich das Trio zu einem herausragenden Klangkörper von internationaler Bedeutung entwickelt und gehört zu den erfolgreichsten Ensembles russischer Volksmusik-Instrumente der Gegenwart, was sich in bemerkenswerten Kritiken und Rezensionen widerspiegelt: „Es ist kein Trio von typischer Besetzung … was auch immer sie spielen, es klingt stets wie etwas besonderes, außergewöhnliches, exquisites. Natürlich sind die Mitglieder des Ensembles allesamt hervorragnede Virtuosen, aber die Essenz – das Wesentliche – des Ensembles ist nicht etwa die technische Perfektion, sondern das ist die notwendige Freiheit für die Kreativität. Die Musiker verbindet eine innere, geistige Ähnlichkeit, die die spezielle Aura des Ensembles ausmacht.“ Prof. Margarita Chruschtschowa, Konservatorium in Astrachan, Rußland „Das Trio verkörpert in sich Talent, Fleiß, Ausdauer und Meisterhaftigkeit. Wie ein Meer von dahingestreuten Perlen erscheinen die meisterhaft gespielten Passagen, die sensiblen Intonationen der Harmonien und instrumentalen Klangfarben. Eine wahrhaft grenzenlose Palette von Stimmungen, unwiederholbar, unnachahmlich in ihrer Feinheit, ihrem Glanz und ihrer Schönheit eröffnet sich dem Hörer. Wahrhaftig zeigt sich das Gefühl der Musiker für Proportionen und artistischen Geschmack in jeder Beziehung. Hans von Bülows legendärer Ausspruch ‚Am Anfang war der Rhythmus‘ wird von dem Trio in seiner faszinierenden rhythmischen Organisation, seiner synchronen musikalischen Atmung und organischen Phrasierung eindrucksvoll bestätigt.“ Prof. Jekaterina Frangulowa, Konservatorium in Astrachan, Rußland „… Nata bene … das ist eines der besten Ensembles in Rußland. Seine interpretatorische Meisterhaftigkeit charakterisiert man mit aquarellhafter Feinheit, auserlesenem Klang, reicher und dynamisch breiter Timbrepalette, großer Detailgenauigkeit und glänzender Virtuosität.“ Prof. Dr. Michail Imchanizki, Gnessin-Institut Moskau „… Es ist bekannt für seine meisterhaften Interpretationen, seinen besonderen homogenen Charakter, das glänzende Temperament und den geschliffenen Humor seines Leiters. Seine Arrangements zeugen von großer Disziplin bei der Instrumentation, eindrucksvoller musikalischer Kunstfertigkeit und beachtlicher Musikalität. Die Magie und Virtuosität des Trios erzeugt mit nur wenigen Instrumenten die Atmosphäre eines Großen Orchesters.“ Eugenia Marini, Bergamo (Italien) „Die Interpreten des Nata-bene-Trios treten mit einem Gesicht von nicht gewöhnlichem Ausdruck zwischen den vielen Volksinstrumenten-Ensembles hervor. Diese Gruppe läßt sich nicht zu Clownerien, Zirkustricks, Showelementen und seichtem Varieté hinreißen. Im Bereich des Volksinstrumenten-Genres ist dies ungewöhnlich, ja es wirkt sogar modern. Die drei Musiker bedienen sich vielmehr mit großem Geschmack der Traditionen des klassischen Kammerensemble-Musizierens und gehen damit neue Wege in dieser Richtung. Prof. Friedrich Lips, Gnessin-Institut Moskau Die Musik Antonio Vivaldi (1678–1741) Das Konzert in G-Dur hatte Vivaldi für zwei Mandolinen und Basso continuo geschrieben und damit ein Werk geschaffen, das sich auch heute noch großer Beliebtheit erfreut. Der Italiener Gian Francesco Malipiero (1882–1973) bearbeitete das Konzert für die Besetzung zwei Mandolinen, Streichorchester und Orgel. Diese Bearbeitung war für Wladimir Balyk Ausgangspunkt für die hier von ihm vorgestellte Version für zwei Domras und Akkordeon. Ein Werk von zeitloser klassischer Schönheit und Eleganz, das von dem Ensemble in einer ebensolchen Weise interpretiert wird. Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847) Das „Scherzo“ aus dem „Sommernachtstraum“ für Sinfonisches Orchester hat in den Konzertprogrammen zahlreicher verschiedener Kammermusik-Ensembles wie auch Solisten seinen festen Platz gefunden und ist demnach auch in den unterschiedlichsten Bearbeitungen zu hören. Das Nata-bene-Trio ist in seiner Interpretation um größtmögliche Authentizität bemüht. Der künstlerische Geist des Originals war den drei Virtuosen die unbedingte Maxime. Um seine bestmögliche musikalische Umsetzung waren sie bemüht. In ihren Rezensionen sprechen die Musikkritiker von der magischen Kunst des Trios, die Atmosphäre eines Sinfonieorchesters kunstvoll zu erreichen. Nikolai Rimski-Korsakow (1844–1908) Das „Scherzo“ aus der Oper „Das Märchen vom Zaren Saltan“ wurde im November 1899 geschaffen und fand unter dem Titel „Hummelflug“ weltweit Verbreitung. Das Werk wird der sogenannten fünften Schaffensperiode Rimski-Korsakows zugeordnet (1897–1903), in der sich der Komponist dem Experimentieren hingab und die Grenzen der Harmonik nahezu bis zur Dekadenz ausreizte. Dennoch überzeugt das Werk, weil es gerade nicht experimentell ist. Die hier vorliegende Bearbeitung von Wladimir Balyk für Bajan und zwei Domras ist nicht nur aufgrund der einzigartigen Instrumentierung von besonderem Reiz, sondern auch aufgrund der tontechnischen Stereoeffekte, derer sich die Musiker sehr kunstvoll bedienen, um damit das Schwirren der Hummeln gleichsam in Form eines akustischen 3-D-Bildes plastisch darzustellen. Václav Trojan (1907–1983) Der tschechische Komponist erlangte besonders mit seinen Filmmusiken weitestreichende Bedeutung; zahlreiche nationale und internationale Preise belegen seinen Erfolg. „Des Kaisers Nachtigall“ ist 1948 als Musik für einen Zeichentrickfilm nach der gleichnamigen Märchenerzählung von Hans Christian Andersen entstanden und ein Ergebnis der sehr fruchtbaren und Jahrzehnte dauernden Zusammenarbeit Trojans mit dem Maler Jiri Trnka. Die ausdrucksvollen, zum Teil an Volkslieder erinnernden Melodien geben der Komposition eine poetische Atmosphäre; die Fähigkeit Trojans, Charaktere musikalisch zu beschreiben, ist zu einer eigenen Gattung von bemerkenswerter Qualität geworden. Der Erfolg, den auch dieser Titel im Laufe der Zeit erreicht hatte, veranlaßte den Komponisten, die Musik als Orchester-Suite zu komponieren und später dann auch als Suite für Violine, Gitarre und Akkordeon (1971) zu fassen. Das Werk sprüht vor Lebendigkeit und tiefsinnigem Humor einerseits, läßt aber auch leichte Melancholie als Variante sehr wohl zu, wenn es die Programmatik erfordert. Wladimir Balyk wählte aus der Suite sieben Sätze aus und bearbeitete sie für sein Ensemble. Fast eine Originalkomposition. Viktor Poltorazki (1949–1985) Poltorazki hat im Laufe vieler Jahre zahlreiche glänzende Werke – Kompositionen wie Bearbeitungen – für das weltberühmte Ensemble „Die Moskauer Virtuosen“ unter der Leitung von Wladimir Spiwakow geschaffen. Das „Musikalische Souvenir“, ein Ragtime für Violine und Blasinstrumente, war eine Art spezieller Visitenkarte von Spiwakow und seinem Orchester, von der das Publikum stets regelrecht gefesselt wurde. Musikalisch ergänzt durch geistreich-witzige Ideen ist die Bearbeitung von Wladimir Balyk ein vielgespielter (fortwährender) Bestandteil des Repertoires des Ensembles Nata bene, besonders als Zugabe. Scott Joplin (1868–1917) Der hier zu hörende „Ragtime“ wurde 1899 von Scott Joplin geschaffen und trat unter dem Titel „The Entertainer“ seinen Siegeszug um die ganze Welt an. In unzähligen Bearbeitungen, Varianten und Instrumentierungen ist diese Komposition fast allgegenwärtig. Umso bemerkenswerter ist es, daß Wladimir Balyk hier eine Bearbeitung gelungen ist, die vor Einfallsreichtum blüht und in ihrem musikalischen Esprit einzigartig ist. Die virtuose Darstellungskunst der Musiker vermag ein übriges zu leisten und gibt dem Werk den letzten Schliff. Fernand Lacroix (* 1919) Die „Fantasie“ wurde von dem namhaften Schweizer Akkordeon-Virtuosen, -Pädagogen und -Komponisten Fernand Lacroix im Jahre 1996 speziell für das Ensemble Nata bene geschrieben. Es ist eine ausgelassene, heitere Komposition, die durch ihren vitalen Charakter an die Grenzen eines fröhlichen, musikalischen Spektakels heranreicht. Lacroix griff hier auf Elemente vergangener Kompositionen aus seiner Feder zurück und hat eine eigenständige Collage zwischen Wiegenlied, Walzer und Polka geschaffen, die an den Komponisten Pjotr Tschaikowski erinnert. Iwan Jaschkewitsch (* 1923) Die Kunst der Bearbeitung für das Bajan-Akkordeon des ukrainischen Komponisten, Interpreten und Pädagogen ist international bekannt und berühmt und gilt in seiner Klasse als unerreicht. Weniger bekannt sind jedoch die nicht minder hochkarätigen Originalkompositionen von Iwan Jaschkewitsch, von denen das Ensemble Nata bene hier den „Estnischen Tanz“ vorstellt. Auch hier weiß der Komponist in besonderer Weise die Eigenheiten der verschiedenen Instrumente zu berücksichtigen und ihre Vorzüge und Stärken in eine attraktive Faktur zu bringen. Die Komposition brilliert in ihrer Bescheidenheit; rhythmisch folkloristisch traditionell dargestellt, erscheinen die Landschaften Estlands, wogende Ähren, Flachs und miteinander tanzende Knechte und Mägde. Alexander Zygankow (* 1933) In Rußland ist er als herausragender Domraspieler und Komponist berühmt. Zygankow hat eine Vielzahl von Originalkompositionen für das Russische Volksinstrumenten-Orchester geschrieben und zahlreiche Bearbeitungen von Liedern und Tänzen der verschiedenen Nationen und Völker der Welt geschaffen. In der „Karelo-finnischen Polka“ bedient sich Zygankow verschiedener Motive und Melodien aus dem Volksraum Kareliens und Finnlands. Wladimir Balyk hat die kurze und spritzige Polka dann in der ihm eigenen witzig-einfallsreichen Art effektvoll für „seine“ Besetzung bearbeitet. Auch der zweite Titel von Zygankow – „Dunjascha“ – mit zahlreichen Motiven aus dem Volksmusikalischen ist von Balyk meisterhaft auf seine Musiker zugeschnitten worden. Das phantasieartig angelegte Werk zeigt eine spielerisch-heitere Ausgelassenheit, die den weiten Garten der Musik und der Gefühle ausgiebig durchstreift. Wladimir Ditel (1907–1979) Ähnlich wie bei Zygankow war die Volksinstrumentenmusik für Wladimir Ditel das Feld seines künstlerischen Engagements. Er zählte zu den führenden Komponisten für Orchester russischer Nationalinstrumente, der unzählige Volksmelodien aufgegriffen und kunstvoll in musikalische Formen gebracht hat. Der Titel „Korobejniki“ ist inzwischen zu einem Nationallied Rußlands geworden. Der Text stammt aus der Feder des berühmten Russischen Dichters Nikolaj Nekrassow, die Musik ist Jahrhunderte alt und wurde vom Volk geschaffen. Ditel – und letztlich Balyk – haben die Töne zu einem attraktiven und virtuosen Meisterstück zusammengebracht, das dem Hörer die Russische Seele in unmittelbare akustische Erscheinung treten läßt.

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