Rudolf Hindemith
Cellist, Dirigent, Komponist, Lehrer
Eine umfassende Monographie über das Schaffen von Rudolf Hindemith, dem weithin unbekannten Bruder von Paul Hindemith, verfasst von Dr. Hans Gerd Brill.
„Auf diese Weise soll der Cellist, Dirigent, Komponist und Pädagoge Rudolf Hindemith aus seinem größtenteils selbst auferlegten Inkognito befreit werden.“ (H. G. Brill)
Das Buch schildert zunächst die bemerkenswerte Karriere von Rudolf Hindemith als Cellist und seine anschließenden Erfolge als Dirigent. In ausführlicher Beschreibung schließen sich seine Tätigkeit als Komponist und als Pädagoge an. Letztere prägte vor allem seine späteren Jahre, und sie ist insofern wichtig, als dass eine Reihe von noch lebenden Schülern zu seiner Person befragt werden konnte. Ihre Erinnerungen tragen auf vielfältige Weise dazu bei, dem Leser die Charakterzüge und Eigenheiten jener eindrucksvollen Persönlichkeit, die Rudolf Hindemith zweifelsohne darstellte, auf lebendige Weise zu vermitteln.
In der chronologischen Darstellung seines Lebenswegs wird deutlich, wie Rudolf Hindemith bereits in sehr jungen Jahren als Cellist höchst erfolgreich war. Ebenso offenbart sich, wie er sich als unruhiger Geist immer wieder neuen Herausforderungen gestellt hat und unter anderem als Dirigent von der Presse regelrecht gefeiert wurde.
Ausführlich betrachtet wird seine Tätigkeit als Komponist, die ihren Anfang in den 30er Jahren nahm und sich bis zu seinem Tode fortsetzte. Wie sich gerade an dieser Facette seines kreativen Schaffens ein dauerhafter Streit mit seinem Bruder um den Familiennamen entzündete – was in der Folge dazu führte, dass Rudolf sich mehrerer Pseudonyme bediente –, wird ebenso beleuchtet wie seine herausragende Tätigkeit als Chefdirigent der Philharmonie in Krakau.
Im Weiteren vermittelt die Monographie ausführlich, dass sein kompositorischen Schaffen in besonderer Weise auch von der frühen Jazzmusik beeinflusst war, dass seine Werke für Orchester sich durch eine meisterhafte, einzigartige Instrumentationskunst auszeichnen und dass er im Umgang mit den jungen Menschen, die er unterrichtete, strenge, fordernde Seiten hatte, aber ebenso liebevoll, verspielt und witzig sein konnte.
An den biografischen Teil des Buches schließen sich umfangreiche Verzeichnisse mit dokumentarischem Material an: Zeitungsberichte, Konzertveranstaltungen, Musikprogramme, Werkeverzeichnis.
Vorschau:
Hans Gerd Brill
Rudolf Hindemith. Cellist, Dirigent, Komponist, Lehrer
ISBN 978-3-922100-27-0 · ca. 500 Seiten mit zahlreichen Abbildungen und Fotos
Erscheint im 2. Halbjahr 2025 im Karthause-Schmülling Verlag, Kamen
Aus dem Inhalt:
Solo-Cellist und Kammermusiker
Die frühen Frankfurter Jahre
Väterlicher Ehrgeiz und „Kinderarbeit“
Frühreife Musiker
Erste Konzerte
Karriere als Solo-Cellist
Solo-Cellist beim Münchener Konzertverein
Solo-Cellist in Wien
Das H-Trio
Cellist im Amar-Quartett
Konzertreisen mit dem Amar-Quartett
Exkurs: Suche nach der eigenen Herkunft
Musikalische Vielfalt im Amar-Quartett
Rundfunkaufnahmen mit dem Amar-Quartett
Disput um ein Streichquartett
Weitere Konzertreisen mit dem Amar-Quartett
Die Trennung
Episoden und Exkurse
Eine Jazz-Episode
Lehrer und Kammermusiker
Exkurs: Eine Höchstbegabtenstudie
Konzertreisen und kein Ende
Dirigent und Komponist
Dirigieren
Dirigent am Rundfunk in Berlin
Das eigene Bläserorchester
Erstes Hervortreten als Komponist
Ein altes Lied in neuen Gewändern
Varianten eines Variationszyklus’
Sonatine Nr. 1 und Streichquartett: Ein Thema und Variationen
Als Interpret und Komponist im Spiegel der Münchener Presse
Die erste Oper: Konradin, der letzte Hohenstaufe
Militärmusik
Exkurs: Die künstlerische Situation der Hindemith-Brüder in der zweiten Hälfte der 30er Jahre
Die Militärmärsche für Luftwaffenorchester
Chefdirigent der Philharmonie des Generalgouvernements
Die politische und kulturelle Situation im Generalgouvernement
Die Gründungsgeschichte der Philharmonie des Generalgouvernements
Rudolf Hindemith in Krakau
Wiedersehen mit Hans Pfitzner
Krakau 1943
Endpunkt einer Dirigentenkarriere
Rückzug ins Private – Komponieren und Lehren
Mit Pseudonym zu neuen Taten
Die zweite Oper: Des Kaisers neue Kleider
Ein intrikater Briefwechsel
Die Uraufführung
Des Kaiser neue Kleider im Spiegel der Presse
Weitere Aufführungen und Reaktionen
Neuinstrumentierung des Klavierkonzerts Nr. 2 f-Moll, op. 21 von Chopin
Reminiszenzen und Resonanzen
Ein Rundfunkgespräch im Jahre 1993
George Alexander Albrecht: Gespräche
Hart und zart: zwei Seelen in einer Brust
Klavier- und Kammermusik
Präludien und Fugen
Fünf Klavierstücke
„Walzer“ aus Des Kaisers neue Kleider
Sonatinen für Klavier
Serenade für Klarinette, Streichquartett und Kontrabass (Sextett)
Kleine Blechmusik und Variationen über ein amerikanisches Lied
Zwei Streichquartette
Suite für Klavier und Orchester (Klavierkonzert)
Anlauf zu einer Uraufführung
Aktuelle Rezensionen: allgemein und zum Klavierkonzert
Niederschriften des Pianisten Hermann Bischler
Rudolf Hindemith: Eigene Texte
Hören und Gehör
Kritik
Musik verstehen
Verzeichnisse
Quellen
Literatur
Veröffentlichungen in Zeitungen und Zeitschriften
Biefe
Konzerte und Konzertprogramme
Konzerte von 1915 bis 1941
Konzerte und Konzertprogramme mit dem Amar-Quartett von 1924 bis 1927
Konzerte und Konzertprogramme im Generalgouvernement von 1940 bis 1945
Werke (Kompositionen und Bearbeitungen)