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Zur Schreibweise des „Bandoneons“ bzw. „Bandonions“

Erschienen am 13. April 2024

Das Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte und nach dem Musikalienhändler Heinrich Band benannte, wenngleich nachweislich nicht von ihm erfundene Instrument, schrieb sich gemäß den seinerzeitigen Sprach- und Schreibgewohnheiten mit der Endsilbe „-ion“, wie dies auch beim Melodion und Terpodion der Fall war. In gleicher Weise endete das Akkordeon zu der Zeit auf der Silbe „-ion“ – außerdem schrieb man es mit einem bzw. zwei „c“.

Die Heimatstadt von Heinrich Band, Krefeld, wurde damals „Crefeld“ geschrieben. Köln, Kassel und zahlreiche andere Städte und Bezeichnungen notierten gleichfalls mit „c“ statt mit „k“, und auch Konditorei und Klavier wurden als „Conditorei“ und „Clavier“ mit „C“ geschrieben.

Sprache und Schrift unterliegen bekanntlich einem steten Wandel. Verständlichkeit, Klarheit und Eindeutigkeit sollten dabei eine wichtige Rolle spielen.

Gemäß dem heutigen Sprachgebrauch bzw. allgemeinen Schreibempfinden sollte das „Bandonion“ als „Bandoneon“ benannt und so geschrieben werden und damit dem Akkordeon in seiner sprachlichen Entwicklung und Schreibweise entsprechen. Das würde eine Erleichterung in der Sprache und Schrift bedeuten, denn bis heute konkurrieren beide Begriffe miteinander. Und letztlich wird das Instrument durch diese Vereinheitlichung aus der Vergangenheit in die Gegenwart „geholt“.

Zumindest sollte diese Schreibweise als übergeordneter Gattungsbegriff für die verschiedenen historischen und aktuell existenten Bauformen der Bandonions und -neons gewählt werden. Das würde der Praxis, wie sie beim Akkordeon herrscht, nämlich diesen als Oberbegriff für die zahlreichen verschiedenen Instrumententypen zu verwenden, entsprechen.

Wer sich in die tieferen instrumentenbaulichen oder historischen Details dieser Instrumentengattung begeben will, mag Norbert Seidel, als Fachmann in Sachen Bandoneon-Forschung weithin bekannt, folgen, der beide Schreibweisen als notwendig und berechtigt ansieht und mit „Bandoneon“ alle diejenigen Instrumente bezeichnet, auf deren Tastatursystem der argentinische Tango ohne Einschränkung spielbar ist (das sind die in Argentinien verwendeten, 142- und 152-tönigen Instrumente mit Oktavstimmung und wechseltöniger Tastenbelegung) und mit „Bandonion“ alle übrigen Instrumente, wie Einheitsbandonion, Schrammelbandonion usw.

 

Foto von Norbert Seidel

 

© by INTERMUSIK Redaktion, Ulrich Schmülling, Hammer Straße 18, 59174 Kamen, Deutschland
Eintrag vom bzw. aktualisiert am 13.04.2024

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