Aus dem Vorwort
Bereits 1945 trat Schwaen in nähere Verbindung zum Akkordeon als Volksinstrument. Von 1948 an begann er für dieses Instrument zu schreiben, zunächst Werke für den Unterricht an Musikschulen. Dann waren es Franz und Irmgard Krieg, die das Akkordeon an der Musikhochschule Weimar eingeführt hatten und die Einfluß nahmen auf Kurt Schwaen. Es folgten anspruchsvollere, schwierigere Werke im besonderen anläßlich des bedeutenden internationalen Musikwettbewerbs „Vogtländische Musiktage Klingenthal“, für den er eine Reihe von Pflichtstücken komponiert hat.
Wenngleich Schwaens Interesse zwar sowohl dem „traditionellen“ Akkordeon (mit gekoppelten Bässen, Standardbässen) wie auch dem „modernen“ Akkordeon (mit ungekoppelten Bässen, Melodiebässen) galt, hat er die überwiegende Zahl seiner Werke für das Standardbaß-Instrument geschrieben. So auch das vorliegende Scherzo infernale.
Allerdings erscheint die Einbeziehung der Melodiebässe dem Autor hier durchaus als geeignet. An verschiedenen Stellen hat er das Melodiebaßmanual notiert, wobei diese als Vorschläge zu verstehen. Der Autor überläßt es dem Spieler, darüber zu entscheiden, ob er die Passagen auf dem einen oder dem anderen Manual spielen will.
Scherzo infernale ist ein virtuoses Werk, das hohe Anforderungen an den Spieler in beiden Händen stellt. Geht es vordergründig wohl um Virtuosität, so sollte doch das „Infernale“ gegen das „Scherzo“ gestellt werden, um beiden Ausdrucksbereichen gerecht zu werden. Die Melodie in der Mittelstimme (Seite 5) bringe man gut hörbar heraus. Den fließenden Quintolen (Seite 7) stehen die rhythmisch präzisen Triolen entgegen.
Spieldauer: ca. 4 min
Für Rückfragen zu Werk und Autor steht das „Kurt-Schwaen-Archiv“ (Frau Dr. Ina Iske-Schwaen, Wacholderheide 31, 12623 Berlin, www.kurtschwaen.de) zur Verfügung.