Jahresbilder II

Aus dem Vorwort:

Die „Jahresbilder“ sind ein Zyklus von durchgehend frohsinnigen, teils heiter-spritzigen, teils gemäßigt ruhigeren, kurzen Kompositionen. Miloš Vacek ließ sich dazu von Illustrationen des bedeutenden tschechischen Malers Jozef Lada inspirieren und hat die bildhaft dargestellten Szenen musikalisch in eine harmonisch eingängliche Form gebracht.

Die Stücke eignen sich im besonderen für den Anfangsunterricht auf dem Akkordeon und dabei gleichermaßen für jüngere wie für ältere Spieler. Allerdings können die Werke – einzeln oder als Zyklus – auch gut für den Vortrag im Konzert oder bei Wertungsspielen ausgewählt werden.

Der Autor hat dem Zyklus kein linear-progressives, didaktisch-zielgerichtetes Konzept zugrunde gelegt. Die Kom­po­si­tio­nen verstehen sich also nicht als ein “Lehrprogramm”, das es sukzessive zu befolgen gilt. Vielmehr stellen sie, ohne aufein­an­der aufbauen zu wollen, jeweils unterschiedliche Anforderungen an den Spieler. Jedes greift in andere Lernbereiche (Dynamik, Artikulation, Akkordlehre, Formenlehre, Notation, Rhythmik, Metrik, Balgführung, Registrierung, Inter­pre­tation etc.), wobei “Überschneidungen” bzw. “Wiederholungen” zum Nutzen des Lernenden durchaus vorkommen.

Die Kompositionen können im übrigen sowohl von Knopfinstrumenten wie von Tasteninstrumenten gespielt werden. Ebenso kann zwischen Standardbaß und Melodiebaß gewählt werden. Die Registrieranweisungen verstehen sich nicht als verbindlich, sondern können auch nach eigenem Ermessen bzw. instrumentalen Vorgaben variiert werden.

Eine kurze Orientierung über die verschiedenen „Lerninhalte“ der einzelnen Sätze sei durch folgende, stichwortartig ge­hal­tene, Aufstellung gegeben, wobei kein Anspruch auf Vollständigkeit besteht.

»Der Herbst«

1. Auf in die Schule: munter-beschwingte Melodie; Pausen-Rhythmik; 16tel-Vorhalte; präzises Staccato; Terzen-Legato; Wiederholungen mit „Kopf“-Zeichen und „Coda“; Tonartenwechsel
2. Die Jagd: wechselnde Haupttempi: Maestoso-Allegro-Maestoso; ostinate 8tel-/16tel-Figuren; Punktierun­gen; portato, staccato; Begleit-Ostinati; Zweiklänge; Notation: Faulenzer
3. Hirtenjungen: „leises“ Spiel im 6/4-Takt; ruhige, “pastorale” Melodieführung; Triolen (regelmäßige und un­re­gel­mäßige); Registerwechsel; Dynamik; Synkopen
4. Kirchweih: „lautes“ Spiel; typische 3/4-Standardbaß-Begleitung; Walzer-Melodik; nachschlagende Akkorde; Ak­zentuierung; legato, staccato; 3/4- gegen 6/8-Rhythmik; Zweiklänge (Terzen, Sexten); Wie­der­holung mit „Kopf“-Zeichen und „Coda“

»Der Winter«

1. Der Nachtwächter: ruhiges, gehaltenes Tempo; Akkord-Legato; tenuto; Dreiklänge; Registerwechsel; “Phrasen-Syn­ko­pen”; Notation: Ottava-Zeichen
2. Eislaufen: schnelle, etüdenhaft-fließende 16tel-Figuren; ostinate Baßbegleitung; Baß-Akkord-Stim­men­auf­tei­lung; Phrasierung; staccato, leggiero; Wiederholung mit Kopf-Zeichen
3. Weihnachtslied: mäßig-bewegt; legato, tenuto; getragen-melodiehafte Baßbegleitung; Dynamik, Stufendynamik; meh­rere Vorzeichen; Zweiklänge; tacet-Phasen
4. Fasching: „lärmende“ Polka; typische 2/4-Baßbegleitung; Sekund-, Terz- und Akkordbewegungen; Ak­zentuierung; präzise Staccati; „gespreizte“ Bässe; „nachschlagende“ Sekunden; Notation: Otta­va-Zeichen