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Konzert Nr. 1 g-Moll

Inhalt:

  I. Moderato
II. Furioso
III. Lento
IV. Allegro, ma non troppo

Sprache: Deutsch, Englisch, Litauisch

Ausgabe: Studienpartitur

Besetzung: Klavier und Orchester (Piccolo, 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Klarinetten in A, 2 Fagotte, 4 Hörner in F, 2 Trompeten in B, Schlagzeug [Pauken, Triangel, Kleine Trommel, Becken], Violine 1, Violine 2, Viola, Violoncello, Kontrabaß)

Ed.-Nr.: KS 590

ISMN: 979-0-2022-0590-7
In Kürze verfügbar

Ja

22,50 

Konzert Nr. 1 g-Moll

für Klavier und Orchester

Kurz nach der Premiere seines berühmten Konzerts für Violine in h-Moll sprach Balys Dvarionas über sein Vorhaben, ein neues Musikwerk zu schaffen, und zwar Form eines Konzerts für Klavier. Als begnadeter Pianist verfügte er dafür auch über die spieltechnischen Voraussetzungen. Dvarionas hatte einst am Konservatorium in Leipzig bei Robert Teichmüller studiert (Abschluß 1924) und später bei dem berühmten Egon Petri in Berlin. So kannte er sich gut in den Möglichkeiten dieses Instruments aus.

Ganz besonderen Wert legte er auf den lyrischen Ausdruck. Das ganze Genre der Klavierkonzerte war ihm umfassend bekannt, von den Werken des Barock bis zu denen der Zeitgenossen. Eine besondere Vorliebe hegte er aber für die Meisterwerke der großen Romantiker und schätzte ferner die Musik der Impressionisten sehr.

Als Komponist wollte er jetzt nicht traditionelle, stereotype Formen verwenden, sondern suchte nach etwas Eigenständigem, Neuem, was in der Welt der Kunst bislang kaum verwendet wurde, vielleicht einen völlig neuen und einmaligen Ausdruck.

In einem der Briefe an seine Tochter Aldona formulierte der Komponist seine schöpferischen Gedanken, die dem Werk zugrunde liegen. Er verfaßte diese original in deutscher Sprache, die im übrigen in seiner Familie, neben der litauischen, fließend gesprochen wurde:

„Was ich mir dabei gedacht habe.

Der erste Satz spiegelt einen subjektiv ausgedachten „Peer Gynt“. Im ersten Thema dachte ich mir das „hinauswandern“ (d.h. hinauswandern, irgendwohin, vielleicht nach einem Suchen irgend einer Wahrheit, die verlorengegangen ist). Das zweite Thema bindet mich wieder mit dem Heimatlichen. Die Durchführung ist einer doppelten Natur; bald aktiver, bald passiver Art. Dann, Reprise mit entsprechender Coda, das ein Ausklang oder Aushauch des Existierens bedeuten soll. Im ganzen in Sonatenform (mit ausgedehnter Durchführung) geschrieben. Der zweite Satz, in dreiteiliger Form. A B A + Coda. Nichts anderes wie ein „Sturm und Drang Satz“. Der dritte Satz – quasi Träumerei oder Improvisation. Vielleicht am besten – ein Traum.

Der vierte Satz: „Peer Gynt“ will sogar etwas tanzen (I. Thema), aber im II. Thema kommt wieder das „Denken“ im Vordergrund. Eine kurze Durchführung. Darauf Reprise mit aushauchender Coda.

Kurz nochmals: Der „Peer Gynt“ (Komponist Balys Dvarionas) geht mit dem 1. Takt in die Welt, im II. Satz rast er wild, im III. denkt er. Im 4. Satz – ein wenig Tanz und zum Schluß – Abschied vom Tumult des Lebens.“

Die künstlerische Entstehung des Konzertes begann in Palanga, in jenem schönen litauischen Kurort an der Ostsee, den Dvarionas so sehr liebte und an dem die Familie ein Sommerhaus besaß.

„In einer stürmischen Herbstnacht quälte der Sturm die goldenen Dünen, und der Wind herrschte nicht nur draußen, sondern versuchte heulend auch durch die kleinsten Schlitze in die Villa zu geraten. In einem solchen Chaos von Geräuschen hörte ich einen immer stärker werdenden Ton. Dies war das G der großen Oktave, das immer klarer wurde, sich wie der Pedalton der großen Orgel in einer Kirche ausbreitete und schließlich eine ausdrucksvolle Melodie hervorbrachte, die wie das Durchdenken von Lebensfragen in Tönen anmutete“, so berichtete Balys Dvarionas.

Das war der Anfang des Konzerts Nr. 1 in g-Moll für Klavier und Orchester. Das Werk ist von nationalem Kolorit geprägt und zeichnet sich gleichzeitig durch eine allgemein verständliche, tiefe Lyrik aus. Es wirkt herzlich, unmittelbar und ist wie ein Juwel geschliffen. Deshalb hat es den Weg in die Herzen vieler Hörer gefunden.

Die Premiere des Konzerts fand am 5. März 1960 in Tallinn (heute Estland) statt. Solist war Aldona Dvarionaitė, die Tochter des Komponisten. Balys Dvarionas selbst dirigierte das Symphonieorchester des Estnischen Rundfunks.

Prof. Dr. Jurgis Dvarionas

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