„Der Winter“ (Konzert Nr. 4)
Sätze:
1. Allegro non molto
2. Largo
3. Allegro
5,50 € – 79,00 €
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Aus dem Vorwort:
Unter den Hunderten von Konzerten, die der italienische Musikmeister der Barockzeit, Antonio Vivaldi, geschrieben hat, nimmt der Zyklus „Die vier Jahreszeiten“ eine Sonderstellung ein. Sie sind sein meistgespieltes, meistverlangtes und meistgeliebtes Werk. Ausschlaggebend für diese herausragende Popularität ist wahrscheinlich die Tatsache, daß über den bezaubernden musikalischen Minitaturen Vivaldis, einerlei ob sie nun den „Sommer“ oder den „Winter“ schildern, bei aller Detailschärfe der musikalischen Illustration immer so etwas wie ein Hauch von Frühling liegt. Es ist dieses Frühlingshafte über den Konzerten der Vier Jahreszeiten, die Frische ihrer musikalischen Eingebung und ihrer spontan wirkenden kompositorischen Durchführung.
Im Original handelt es sich bei den vier Konzerten um Violinkonzerte mit jeweils drei Sätzen, untertitelt mit „Frühling“ (Konzert Nr. 1), „Sommer“ (Konzert Nr. 2), „Herbst“ (Konzert Nr. 3) und „Winter“ (Konzert Nr. 4), von denen sich Helmut Quakernack letzteres für eine Bearbeitung für Akkordeon-Orchester ausgewählt hat.
In einer unvergleichlich originellen Mischung aus Schlichtheit und Raffinement, aus Trauer und Heiterkeit, liefert Vivaldi eine musikalische Reinschrift des Ewigkeitsbildes, das sich die Menschheit seit eh und je von den immer wiederkehrenden Vorgängen im Kreislauf des Jahres macht.
Vivaldis Blick auf die vier Jahreszeiten ist literarisch herkömmlich, musikalisch jedoch überaus reizvoll und liebenswürdig. Im „Winter“ wissen selbst die Triller vor Kälte zu schaudern. Wie sehr nördlich die Stadt Venedig liegt, hört man hier. Der Frost schneidet ins Bein mit straff-unerbittlicher Streicherbewegung. Daheim am Kamin knistert im Pizzicato die Glut. Behaglich reckt sich die Solo-Violine ins Largo. Regen schlägt gegen die Fensterscheiben. Von den Wintervergnügen, den schon damals nicht ungefährlichen, plaudert der letzte Satz.
Wenn Genie darin besteht, aus bescheidenen Mitteln äußersten Reichtum der Kunst zu gewinnen, dann besaß es Vivaldi.
(Nach Klaus Geitel, CD „Vivaldi – Die vier Jahreszeiten“ von EMI Records England, 1984; mit Herbert von Karajan, Anne-Sophie Mutter und den Wiener Philharmonikern)